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Trainingspläne

Trainingspläne sind ein wesentlicher Bestandteil der Verhaltenstherapie und dienen dazu, die Bezugspersonen des Hundes in der Umsetzung des Trainings zu unterstützen.

Folgende Vorteile bietet ein Plan für die Bezugspersonen:

  • Die Themen, an denen in der aktuellen Therapieeinheit gearbeitet werden sollen, sind klar ersichtlich.
  • Es ist schriftlich festgelegt, wer welche Aufgaben zu erledigen hat.
  • Die Ziele sind definiert, was eine einfache Überprüfung des Erfolges vereinfacht.
  • Bei Unklarheiten oder längere Zeit nach der Therapie kann der Trainingsplan jederzeit wieder zur Hand genommen werden.

Mir als Verhaltensberaterin ermöglicht der Trainingsplan, die Informationen, die ich aus dem letzten Treffen gewonnen habe, nochmals zu durchdenken und zu strukturieren. Zudem kann ich anhand der Pläne jederzeit einen Überblick über den Verlauf der Therapie gewinnen.

Ein Therapieplan kann also die Qualität der Therapie entscheidend verbessern, den Verlauf beschleunigen und bietet den Bezugspersonen eine gute Möglichkeit, die Therapie laufend zu überprüfen und auszuwerten. Selbstverständlich ist der Plan veränderbar und muss laufend der aktuellen Situation angepasst werden.

Zur Veranschaulichung finden sich auf dieser Seite einige von mir erstellte Therapiepläne. Sie vermitteln auch einen ersten Eindruck davon, wie und mit welchen Methoden ich arbeite.

Die Pläne sind nicht zum eigenständigen Gebrauch gedacht, eine Verhaltenstherapie sollte immer von einer dafür ausgebildeten Person begleitet werden. Im Falle eines durch eigenständige Umsetzung entstandenen Schadens lehne ich jegliche Haftung ab.

Trainingsplan für einen Hund aus dem Tierschutz

Bilbo, ein geschätzt eineinhalb Jahre alter Podenco-Mischling kam direkt aus einem spanischen Tierheim auf eine Pflegestelle. Dieser Trainingsplan wurde für die ersten zwei Wochen in der für ihn völlig unbekannten Umgebung konzipiert. Im Zentrum steht deshalb der Vertrauensaufbau und das Kennenlernen  seiner Umwelt. Bilbo soll erst ankommen und Zeit haben, die neuen Eindrücke und den Stress der Reise zu verarbeiten.

Während dieser zwei Wochen wurden im Alltag natürlich auch andere Lernbereiche bearbeitet, die Ziele des Trainingsplanes halfen aber, die ersten Tage zu strukturieren. Durch das Training gelang es, dass Bilbo sich schnell auf der Pflegestelle einlebte, wohl fühlte und seinen Charakter zeigen konnte.

In einem weiteren Schritt wurden im nächsten Plan neue Trainingsschwerpunkte gesetzt die seine Stärken und Schwächen berücksichtigten.


Trainingsplan für eine Hündin mit angstaggressivem Verhalten

Elly, eine gut einjährige Hündin, zeigt starke Unsicherheiten im Umgang mit fremden Menschen und Tieren. Sie zeigt sozial depriviertes Verhalten und reagiert bereits auf grössere Distanz hyperaktiv und teilweise angstaggressiv auf äussere Reize.
Im Allgemeinen zeigt sie viele Konfliktsignale und Übersprungshandlungen, was darauf hindeutet, dass ihr Stresslevel relativ hoch ist. Diese Beobachtung wird dadurch unterstützt, dass sie nur unregelmässig frisst und öfters bei Spaziergänge unvermittelt und ohne klar erkennbaren Grund in Panik ausbricht.

Neben dem hier gezeigten Trainingsplan besteht die Therapie in erster Linie darin, dass die Hündin Stress abbauen kann. In den ersten zwei Wochen wurde alle Angstauslöser gemieden und es wurde darauf geachtet, dass die Hündin in einem von ihr als sicher empfundenen Umfeld körperlich wie auch geistig ausgelastet wurde, so dass sie nun zum Training bereit ist.

Ziel dieser Trainingsphase ist nun, dass Elly durch ihre Bezugspersonen Sicherheit vermittelt wird, in dem management-Massnahmen ergriffen werden. Zudem wird durch klassische Konditionierung daran gearbeitet, dass sich Ellys Emotionen, wenn sie fremde Menschen wahrnimmt, positiv Verändern.

Dieser Plan zeigt nur einen sehr kleinen Teil des umfangreichen Trainings, dass dazu führte, dass Elly sich heute im Alltag angstfrei bewegen kann.